Unser Vereinsname „Am Grenzbach“ ist kein Zufall. Er verweist auf die historische und geografische Lage unserer Anlage. Historisch befand sich der Verein im Grenzgebiet – dort, wo Barmbek-Nord auf Bramfeld trifft. Getrennt von der nahegelegenen Seebek, volkstümlich Grenzbach genannt. Heute sind wir stolz darauf, immer noch (verkleinert) nahe des Grenzbaches zu gärtnern und dabei keine Grenzen zu ziehen, sondern ein verbindendes Element im Stadtteil zu sein.
Eingebettet zwischen dem Wittenkamp, dem Ivensweg, dem Schlicksweg, der Dieselstraße und Steilshooper Straße sowie umgeben von großen Verkehrsachsen, bilden unsere Parzellen eine wichtige „grüne Lunge“ in einem städtisch und gewerblich geprägten Umfeld.
Gegründet im Jahr 1922 entstand unsere Anlage in einer Zeit, in der der Kleingarten vor allem der Selbstversorgung diente. Kartoffeln, Kohl und Obstbäume sicherten damals das Überleben vieler Hamburger Familien.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Bild gewandelt und der Erholungs- und Freizeitaspekt hat ebenfalls Einzug gefunden und wurde mit der unter kleingärtnerisch tätigen Menschen berühmten Drittelregelung zementiert.
Die Drittelregelung ist ein zentrales Prinzip im deutschen Kleingartenwesen. Sie besagt, dass die Fläche eines Kleingartens zu jeweils etwa einem Drittel für den Anbau von Obst und Gemüse (Nutzgarten), für Zierpflanzen und Rasen (Ziergarten) sowie für Erholung und Freizeit (z.B. Sitzplatz, Spielbereich) genutzt werden soll. Diese Aufteilung stellt sicher, dass der Garten sowohl der Selbstversorgung als auch der Erholung und dem Naturschutz dient. Die Drittelregelung verbindet Tradition mit zeitgemäßem, nachhaltigem Gärtnern und fördert die Vielfalt im Garten.
2017 wurden unsere Pachtflächen gekündigt. 84 Parzellen am Schlicksweg, Dieselstraße und Ivensweg mussten aufgegeben werden. Ende 2021 erhielten wir einen neuen Pachtvertrag und verpachten seitdem 94 Parzellen mit einer durchschnittlichen Größe von 309 m² auf einer überschaubaren, familiären Gesamtfläche von 34.300 m². Bei uns treffen sich Generationen: Vom „alten Hasen“, der jeden Handgriff kennt, bis zur jungen Familie, die ihren Kindern zeigen möchte, woher die Karotte kommt.
Ob beim Schnack über den Gartenzaun, bei der gemeinschaftlichen Pflege der Wege oder bei unseren Vereinsfesten – der Zusammenhalt ist das Herzstück unseres Vereins. Wir pflegen die Hamburger Tradition des Kleingartenwesens.
Wir laden Sie herzlich ein, bei einem Spaziergang durch unsere Kleingartenanlage die Vielfalt zu genießen und sich selbst ein Bild von unserer grünen Insel zu machen.
Sie gelangen am bequemsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Anlage: Fahren Sie entweder mit dem Bus bis zur Haltestelle „U Habichtstraße“ oder nehmen Sie die U3 bis zur Station „Habichtstraße“. Gehen Sie anschließend stadtauswärts entlang der Steilshooper Straße, bis Sie auf der rechten Seite den Parkplatz des Kleingartenvereins sehen.
Das Vereinsleben findet nicht nur hinter der Hecke statt. Zweimal im Jahr kommen alle Gartenbegeisterte, Nachbarn und Freunde zusammen, um gemeinsam zu feiern – Momente, die fest in unserem Jahreskalender verankert sind.
Wenn die Gärten in voller Blüte stehen, ist es Zeit für unseren Höhepunkt des Jahres. Unser Sommerfest ist bekannt für seine familiäre Atmosphäre. Während am Nachmittag die Kinder im Mittelpunkt stehen, lassen wir den Abend bei kühlen Getränken und Musik gemeinsam ausklingen. Es ist der Tag, an dem ein jeder auch mit pachtenden Personen vom anderen Ende der Anlage ins Gespräch kommt.
Wenn die Tage kürzer werden und sich das Laub färbt, läuten wir den Saisonabschluss ein. Unser Herbstfest ist besonders für die Familien ein magisches Erlebnis. Sobald die Dämmerung einsetzt, starten wir unseren traditionellen Laternenumzug. Singend ziehen Groß und Klein mit bunten Lichtern durch die Gartenwege. Der Schein der Laternen in den herbstlichen Bäumen und das anschließende Beisammensein wärmen Herz und Seele, bevor der Garten in die Winterruhe geht.
